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13. Nov. 2024
Neue Werkgruppe von TEDDA ARTS
„Nichts ist mehr so wie es war“! So das Motto der ersten Ausstellung von TEDDA ARTS im April 2024 in den Räumen der Sparkasse Bremen Lesum. Geprägt war diese Ausstellung von Bildern digitaler Malerei, die dominiert wurden von der Farbe pink und nicht selten von klaren Formen sowie geometrisch angeordneten Linien geprägt waren.
Die zweite Ausstellung nun, am 8. November 2024 im Atelier in der Bremer Innenstadt Am Brill, knüpfte zwar an das Motto der ersten Ausstellung an, dominant sind jetzt aber andere Kriterien: die Werkgruppe "Organic, natural and scenic illusions - none of them are true" verlässt die geraden Linien und bevorzugt organisch und naturalistisch anmutende Elemente sowie angedeutete einfache und in der Linienführung klare Landschaftsformen.
Manchmal fühlt man sich an höhlenartige Strukturen, verzweigte Gänge und wolkenartige Gebilde erinnert, die aus einem Roman von Jules Verne herausgefallen sein könnten, manchmal sind es fiktive Landschaften, häufig aus einem Wechselspiel von Bergen und Wolken bestehend und fast an Stillleben erinnernd.
Und dennoch: Alles eine Illusion. Denn der Ursprung dieser Gebilde ist ein gänzlich anderer. Anders formuliert: aus einem beliebigen Gegenstand entsteht auf der Grundlage einer Fotografie und der künstlerischen Fantasie und Gestaltungskraft etwas gänzlich anderes, in der Interpretation völlig unserer eigenen Vorstellungskraft überlassen. Und dennoch halten wir uns an bekannten realen Objekten fest und versuchen diese, manchmal durch die Interpretierhilfe der Titel eines Bilder manipuliert, in den jeweiligen Darstellungen zu erkennen. Offensichtlich ist der Betrachtende ständig in der Versuchung, Unbekanntes zu Bekanntem zu machen, um damit eine scheinbare Sicherheit in seiner Wahrnehmung zu gewinnen. Dennoch: Alles eine Illusion.
Im Grunde genommen entspricht dies einer soziologischen Perspektive, nämlich dass subjektiv betrachtet alle Gegenstände beliebig interpretiert werden können, wären sie nicht durch die Geschichte, ihre Gesellschaften und normativen Festlegungen längst schon definiert und zur Objektivität geronnen. Deshalb ist ein Tisch ein Tisch und ein Stuhl ein Stuhl. Nicht in der Kunst. Dies vor allem deshalb, weil sie dem Betrachtenden die Freiheit lässt, das, was es anzuschauen gibt, frei zu interpretieren. Das, was für den einen Berge und Himmel sind, können für den anderen einfach farbige Flächen sein. Die Freiheit des Betrachtenden zur Interpretation und die Freiheit des Künstlers oder der Künstlerin, dies zu ermöglichen oder zu provozieren, ist ein Ausdruck dessen, was Freiheit unseres Denkens und Handelns ausmacht.
Kunst wird zum Synonym für Freiheit.